Erst rund, dann eckig: Klammern

Klammern

Klammern in Texten kannte man schon im 15. Jahrhundert, allerdings unter der Bezeichnung Parenthese (griechisch parénthesis, das Eingeschobene). Dieser Ausdruck wird auch heute noch verwendet, aber eher selten. Ab dem 18. Jahrhundert hat sich die Bezeichnung Klammern eingebürgert für die Satzzeichen, die etwas Eingeschobenes umklammern.

Und weil sie etwas Eingeschobenes umklammern, stehen sie nie allein; Klammern treten immer nur paarweise auf – öffnend und schließend. Doch was lohnt sich, umklammert zu werden? Das können erklärende Zusätze sein, Nachträge oder Erläuterungen.

Nicht so häufig wie die runden sieht man die eckigen Klammern. Die braucht man vorwiegend in wissenschaftlichen Texten, um Auslassungen oder eigene Anmerkungen zu kennzeichnen: „Damit war die Versuchsreihe […] abgeschlossen.“ „Mit diesem weltpolitischen Umbruch [der Neuordnung nach dem Krieg] begann eine neue Ära.“

Bei Klammern geht rund vor eckig. Deshalb setzt man eingeschobene Wörter und Satzteile, die bereits in runden Klammern stehen, in eckige Klammern: „Die Gutenberg-Bibel (benannt nach Johannes Gutenberg [dem Erfinder des Buchdrucks]) ist in Mainz im Museum ausgestellt.“

Und schließlich zeigen eckige Klammern an, dass ein Buchstabe, Wort oder Satzteil weggelassen werden kann: „Dem Mann[e] kann geholfen werden.“

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