So finden Sie ein sicheres Passwort

Passwort vergessen? Foto: pathdoc / Adobe Stock
Nie wieder das Passwort vergessen. Foto: pathdoc / Adobe Stock

Der erste Arbeitstag im neuen Unternehmen beginnt oft mit einer Irritation. Schuld daran ist nicht das neue Team, sondern die Umschläge, die der Kollege aus der IT zusammen mit Notebook und Smartphone aushändigt. Ihr Inhalt: Passworte bestehend aus einer langen Kombination von Klein- und Großbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen, dazu die nachdrückliche Bitte, die Schreiben sofort nach dem ersten Login zu vernichten. Keine Frage, komplexe Passwörter leisten einen großen Beitrag zum Schutz sensibler Daten. Aber Passwörter sollten auch praktikabel sein. Andernfalls landet das Schreiben nicht im Reißwolf, sondern unter der Tastatur oder in der Schreibtischschublade. Was in der Regel nur ein erfahrener Hacker zu Wege bringt, schafft damit  jede gründliche Reinigungskraft. Was tun?

So finden Sie ein sicheres und einprägsames Codewort
Sicherheitsexperten werden nicht müde, daran zu erinnern, nur Passworte zu verwenden, die nicht im Wörterbuch stehen und keinen Bezug zu Ihrem Leben haben. Steht auf dem Schreibtisch ein Foto der reizenden Mischlingshündin „Coco“, sollte der Vierbeiner keinesfalls Pate für ein neues Passwort sein. Soweit, so gut. Wer sich aber unter Stress oder nach einem längeren Urlaub noch problemlos an seine Passworte erinnern möchte, braucht „Eselsbrücken“. Die Lösung ist einfach:  Kombinieren Sie Simples. Nehmen wir an, Sie haben nicht nur die Hundedame „Coco“,  sondern auch eine Tochter, die am 18. März 1982 geboren wurde. Dann ergibt die  Kombination „1803Coco1982“ ein leicht zu merkendes und sicheres Passwort. Ein marktüblicher Rechner würde nach Auffassung der gängigen Passwort-Checkseiten mehrere tausend Jahre brauchen, um dieses Passwort zu knacken. Wenn Sie noch ein Sonderzeichen hinzufügen, also „1803Coco1982@“,  erhöhen Sie nochmals die Sicherheit. Selbst Menschen, die Sie wirklich gut kennen, wird es schwerfallen, dieses Passwort zu erraten.

Die Lösung für ein sicheres und einprägsames Passwort besteht also darin, mehrere simple und leicht zu merkende Komponenten zu verbinden. So können Sie den eigenen Vornamen mit den Nachnamen Ihres Lieblingsschauspielers und dem Geburtsjahr Ihrer Mutter kombinieren. Das daraus entsteht dann zum Beispiel „SilviaClooney1954“. Noch mit einem Sternchen garniert, ist dieses Passwort quasi nicht zu knacken. Sie selbst sollten sich aber merken, ob das Geburtsjahr Ihrer Mutter am Anfang oder am Schluss steht. Sollten Sie es doch einmal vergessen, ist das auch kein großes Problem, denn zwei Versuche bei der Passworteingabe haben Sie selbst bei sehr sicheren Systemen frei. Passwörter nach dem Grundmuster „Kombiniere Simples“  sind sehr variabel und vielfach verwendbar.  Ersetzen Sie einfach den  Lieblingsschauspieler durch die Lieblingspolitikerin oder einen bevorzugten Schriftsteller. Mitunter reicht es auch schon, nur das Sonderzeichen Ihres Passworts zu ändern.

Fazit
Passwörter, die keinerlei Bezug zum eigenen Leben haben, sind meist schon alleine deshalb ein Sicherheitsrisiko, weil sie schlecht zu merken sind und deshalb auf  Spickzetteln notiert werden. Passwörter, die sich aus verschiedenen Elementen des persönlichen Nahbereichs zusammensetzen, sind dagegen leicht zu merken und trotzdem schwer zu knacken. Falls Sie unsere Empfehlung  ausprobieren möchten, erfinden Sie ein Passwort nach diesem Schema  und testen Sie unter www.checkdeinpasswort.de/ wie leicht oder schwer es zu knacken ist. Dieses Passwort sollten Sie allerdings nach dem Check nicht mehr verwenden.

 

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