Wer bei der Suche im weltweiten Netz Wert auf Privatsphäre legt, wird unweigerlich auf die Suchmaschine mit dem Entenkopf-Logo stoßen. Ihr Name als Anspielung auf ein Fang-Kinderspiel hat keinen tieferen Sinn. Das Konzept „Datenschutz – leicht gemacht“ allerdings sehr wohl.
Was ist DuckDuckGo?
„Die Suchmaschine, die Sie nicht verfolgt“ schreibt den Schutz persönlicher Daten besonders groß. Mit diesem Anspruch ließ US-Amerikaner Gabriel Weinberg DuckDuckGo 2008 vom Privatkeller aus starten. Weniger Werbung, kein Tracking der Such-Historie und 2011 eine öffentliche Kampfansage an Google erregten Aufsehen. Seither residiert DuckDuckGo Inc. im pennsylvanischen Paoli und wächst rasanter als manch anderer Anbieter. Anfang 2021 überwand die diskrete Suchmaschine die Hürde von 100 Millionen täglichen Suchanfragen – Google bedient geschätzt über 5,6 Milliarden Anfragen am Tag.
Wie funktioniert DuckDuckGo?
DuckDuckGo ist Metasuchmaschine und Volltextsuchmaschine zugleich. Was bedeutet das? Um ein Suchergebnis zu generieren, greift DuckDuckGo als Metasuchmaschie auf mehrere Fremdquellen von Suchindizes und Webkatalogen zurück. Zu den rund 400 Lieferanten gehören Yahoo, Wikipedia, Bing und Yandex, eine russische Suchmaschine. Der Gigant mit „G“ bleibt ausgesperrt. Zusätzlich durchsucht DuckDuckGo als Volltextsuchmaschine mit eigener Software, ihrem DuckDuckBot, das Internet nach neuen Inhalten und erstellt dafür einen Suchindex, der ebenfalls in das Ergebnis einer Suche einfließt.
DuckDuckGo – was ist der Unterschied?
Kurz und zugespitzt: DuckDuckGo liefert im Unterschied zu anderen Suchmaschinen wie Google und Bing keine personalisierten Suchergebnisse. Alle Nutzer der Suchmaschine bekommen nach Eingabe ihres Suchbegriffs dasselbe Suchergebnis angezeigt, ganz gleich, von wo aus sie suchen, wofür sie sich vor der Suchabfrage in DuckDuckGo interessierten und was sie im Internet über sich preisgegeben haben. Allein die Qualität einer Internetseite und ihre Beliebtheit bei Nutzern (der Maßstab ist hier die Klickhäufigkeit) zählen für das Suchergebnis, so die erklärte Ambition. Wie auch andere Suchmaschinen blendet DuckDuckGo oberhalb der Suchergebnisse passend zum jeweiligen Suchbegriff eines Nutzers Werbeanzeigen ein und generiert damit Werbeeinnahmen. Diese Werbepartnerschaften haben aber nach Aussage des Betreibers keinen Einfluss auf die internen Such-Algorithmen der Suchmaschine. Auch Google betont seit vielen Jahren, dass Werbetreibenden durch das Schalten von Anzeigen keinerlei Rangvorteile in den Suchergebnislisten eingeräumt werden.
Wie nutzerfreundlich ist DuckDuckGo?
Die Ergebnisse lassen sich ebenso wie bei anderen Suchmaschinen auch hilfreich nach Kategorien wie Bilder, Videos, News und Karten und neuerdings unter „Einkaufen“ auch nach Shoppingangeboten filtern und eingrenzen. Die Auto-Vervollständigung spart Ihnen lästiges Eintippen. Fremdsprachige Ergebnisse filtern Sie entweder über den „Deutschland“-Button heraus über die Auswahl Ihrer Sprache in den Einstellungen.
Die Ente sucht für Sie verschlüsselt auf duckduckgo.com (kurz ddg.gg), auf Wunsch auch als Standardsuchmaschine in einigen Browsern. Als Erweiterung Ihres Browsers oder mobile App „DuckDuckGo Privacy Browser“ blockiert sie sogar beim Surfen auf anderen Websites effektiv Tracking und spart Ihnen zusätzliche Datenschutz-Tools. Ganz neu in der App steht ein Verfolgungsschutz für E-Mails zur Verfügung. Außerdem wird Ihnen stets die verschlüsselte https-Version einer Website angeboten, so vorhanden.
Wie geht DuckDuckGo mit Nutzerinformationen um?
Laut transparenter und umfangreicher Datenschutzerklärung nutzt die Such-Ente Ihre IP-Adresse und die Information über Ihren Browser zwar für ihre Kernaufgabe, die Suche, speichert diese Informationen jedoch nicht. Auch Suchverläufe sammelt sie nur strikt anonymisiert, keine persönlichen Daten gehen an Dritte. Zur Anonymisierung von Datenströmen arbeitet sie mit dem Tor-Netzwerk zusammen. DuckDuckGo lädt dazu ein, die Einstellungen zur Suchmaschine optional in einer Cloud sicher auf amerikanischen Amazon-Servern abzulegen – für manche Nutzer ist dieses Angebot wohl eher ein Unsicherheitsfaktor.