Klartext: Woher kommt der Ohrwurm?

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Heute schon einen Ohrwurm gehabt? Foto: InsideCreativeHouse/ stock.adobe.com

Kennen Sie das? Man hat den ganzen Tagen eine bestimmte Melodie im Kopf und kann einfach nicht aufhören, diese in Gedanken zu summen. Dieses Phänomen nennen wir üblicherweise einen Ohrwurm. Aber woher kommt diese Bezeichnung eigentlich? Und was genau ist ein Ohrwurm?

Das deutsche Wort Ohrwurm ist zum ersten Mal im 14. Jahrhundert in der lateinischen Form forticula auricularia (zu lateinisch forticulus „standhaft“ + auricula „Ohrläppchen“) belegt. Altenglische Quellen geben Belege für den Ohrwurm bereits im 8. Jahrhundert. In der Spätantike wurde ein Arzneimittel aus getrockneten und zu Pulver verarbeiteten Ohrwürmern gegen jegliche Art von Ohrenschmerzen oder Gehörlosigkeit verabreicht. Nachdem der medizinische Begriff für Ohrwurm in seiner ursprünglichen Bedeutung nicht mehr verstanden wurde, entwickelte sich der Volksglaube, der Ohrwurm krieche ins Ohr, dringe bis zum Gehirn vor und verursache starke stechende Schmerzen.

Diese Auffassung führte später zu der heute sehr gebräuchlichen Bezeichnung von Ohrwürmern im Sinne von „sehr eingängigen Melodien, die leicht zu merken sind und nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen“.

Quelle: Wahrig: Die deutsche Rechtschreibung – Ein umfassendes Nachschlagewerk.

 

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