Klein, aber oho: der Bindestrich

Bindestrich. Foto: Anja Kaiser/ stock.adobe.com
Wann ist er wichtig, wann muss er weg? Der Bindestrich. Foto: Anja Kaiser/ stock.adobe.com

Der Bindestrich wird oft stiefmütterlich behandelt, oft vergessen oder an unpassender Stelle verwendet. Dabei erfüllt er im Text wichtige Funktionen: Er schafft Übersicht, verbindet oder zeigt notwendige Trennungen an.

Der Bindestrich dient als Ergänzungsstrich bei Zusammensetzungen, wenn ein gemeinsamer Teil nur einmal genannt wird. Beispiele sind Hin- und Rückfahrt, Pflanzenzucht und -vertrieb, Warenein- und -ausgang.

Er löst unübersichtliche Zusammensetzungen auf und verbessert die Lesbarkeit. Komposita sollten nur dann mit Bindestrich geschrieben werden, wenn sie sonst unübersichtlich würden oder das Wort fremd ist, z. B. Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung.

Bei zusammengesetzten Wörtern, die aus einzelnen Buchstaben bestehen, wird immer ein Bindestrich gesetzt, z. B. E-Mail (und nicht: Email!) oder U-Bahn

Gleiches gilt für Zusammensetzungen mit Zahlen, z. B. der 80-Jährige, 100-prozentig

Zusammensetzungen, die durch ein „s“ verbunden sind, werden immer ohne Bindestrich geschrieben, um Doppelungen zu vermeiden, z. B. Qualitätsprüfung.

Ein Bindestrich kann jedoch gesetzt werden, wenn es sonst unübersichtlich wird, z.B. Versicherungs-Ombudsmann oder Verkaufsgesprächs-Optimierung.

Der Bindestrich verdient mehr Wertschätzung und Beachtung, da er wesentlich zur Klarheit und Verständlichkeit von Texten beiträgt.

 

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