Die Zahl der KI-generierten Texte im Internet nimmt ständig zu. Und längst stellen sich nicht nur Lehrende an Schulen oder Universitäten, sondern auch Menschen, die einen beliebigen Text im Internet lesen, die Frage: Erkenne ich, ob dieser Text von einer echten Person geschrieben wurde oder ob er von einer KI wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini generiert wurde? Die Antwort finden Sie in diesem Beitrag.
KI-Texte erkennen: Notwendig oder nicht?
Seit dem Hype um ChatGPT und andere KI-Tools wird auch nach Möglichkeiten gesucht, diese Texte zu erkennen. Dies ist nicht nur für die Wissenschaft relevant. Auch Unternehmen oder Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Interesse daran zu wissen, wie ein Text entstanden ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen geht es um den Qualitätsanspruch von Unternehmen, dem KI oft noch nicht gerecht werden kann. Die Fehleranfälligkeit sowie die Häufigkeit pauschalisierender Inhalte sind in diesem Bereich noch sehr hoch. Zudem besteht bei der Textgenerierung mit KI die Gefahr, Duplicate Content zu erzeugen. Zwar basiert das Konzept der KI-Generatoren darauf, dass für jeden eingegebenen Prompt ein individueller Text generiert wird, dennoch können durch sehr allgemein gehaltene Prompts bestimmte Inhalte oder Phrasen immer wieder generiert werden. Darunter kann unter anderem der individuelle Ton der eigenen Unternehmenskommunikation leiden.
KI-Generatoren vs. KI-Detektoren
Derzeit ist es schwierig, einen KI-generierten Text von einem manuell erstellten Text zu unterscheiden. Auch wenn die Forschung auf diesem Gebiet stetig voranschreitet, entwickeln sich die KI-Generatoren im gleichen Tempo weiter. Ein Wettlauf, der schwer zu gewinnen ist. Der Markt für KI-Detektoren boomt dennoch. Doch gerade für den deutschsprachigen Raum sind viele dieser Tools noch nicht aussagekräftig, was anhand unterschiedlicher Tests bewiesen wurde. Trotzdem kann man das eine oder andere kostenlose Tool ausprobieren. Eine hundertprozentige Sicherheit, dass es sich wahrscheinlich um KI handelt, wird es nicht geben, aber interessant ist es allemal. In diesem Beitrag stellen wir einige der bekanntesten Tools vor.
Das eigene Urteilsvermögen: Der bessere Detektor?
Eine weitere Hilfe bei der Beurteilung, ob ein Text generiert wurde oder nicht, ist das eigene Urteilsvermögen. Sowohl die Satzstruktur als auch der Inhalt können Rückschlüsse darauf zulassen, wie der Text entstanden ist. KI-Generatoren wie ChatGPT werden zwar mit von Menschen geschriebenen Texten trainiert und so programmiert, dass sie eine möglichst natürliche Sprache übernehmen, dennoch funktioniert das nicht immer. So können unnatürlich lange Texte mit vielen kurzen Sätzen ein Hinweis auf einen KI-generierten Text sein. Auch das sogenannte „Keyword-Stuffing“ ist in solchen Texten häufig anzutreffen. Das bedeutet, dass bestimmte Schlüsselwörter übermäßig oft im Text vorkommen. Übersetzungsfehler sind ebenfalls ein gutes Indiz, wenn die Informationen der KI ursprünglich in englischer Sprache vorliegen. Dann wird schnell aus einem Smartphone ein kluges Telefon oder aus einer Hotline eine Störungslinie. Inhaltlich kann auf Originalität und menschliche Perspektiven geachtet werden. Diese fehlen meist in KI-generierten Texten. Auch Metaphern oder Sprichwörter können falsch verwendet werden. Allerdings sprechen solche Auffälligkeiten auch nicht eindeutig für einen KI-generierten Text, da durch eine verfeinerte Eingabe der Prompts solche Fehler vermieden werden können und die KI ständig dazulernt.
Wurden Rechtschreib- oder Grammatikfehler anfangs noch als Indiz für einen KI-generierten Text gewertet, ist es heute eher umgekehrt. Solche Fehler sprechen nun eher für einen von Menschen verfassten Text.
KI-Texte in Suchmaschinen
Doch was ist mit Suchmaschinen? Können sie erkennen, wer die Texte auf Webseiten verfasst hat und sie in der Suche entsprechend einordnen? Ob Google und Co. KI-gestützte Texte erkennen, ist umstritten. Da Suchmaschinen in erster Linie die Qualität der Inhalte bewerten, ist es unwahrscheinlich, dass sie großen Wert darauflegen, die Herkunft der Texte zu analysieren. Danny Sullivan, SEO-Experte bei Google, betont diesen Schwerpunkt für Google auch deutlich im firmeneigenen Blog: „Unser Fokus liegt auf der Qualität von Inhalten und nicht darauf, wie sie produziert werden.“1 Google könnte also KI-generierte Texte erkennen, wird sie aber nicht im Ranking bestrafen, solange die Inhalte qualitativ hochwertig und relevant sind.
Fazit
Es gibt aktuell keine Möglichkeit, einen Text mit absoluter Sicherheit als KI-generiert zu identifizieren. Die derzeit verfügbaren KI-Detektoren hinken der Entwicklung von KI-Textgeneratoren immer hinterher. Auch das eigene Urteilsvermögen kann hier nicht uneingeschränkt weiterhelfen, da die KI-Generatoren immer besser werden und gut gewählte Prompts das Ergebnis weiter optimieren können. Gerade kleine Fehler sprechen heute eher für einen von einer realen Person verfassten Text. Beim Einsatz von ChatGPT oder anderen KI-Tools sollte am Ende trotzdem immer noch ein Mensch den erstellten Text kontrollieren und sich fragen: Gibt es inhaltliche Fehler in diesem Text? Hat die KI so geschrieben, wie ich es tun würde? Was muss noch verbessert oder geändert werden? KI-Textgeneratoren können heute in vielen Bereichen hilfreich sein. Wichtig ist aber, die Ergebnisse immer zu überprüfen und zu hinterfragen, bevor man sie verwendet.
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