Barcamp: Offene Türen, ein Cocktail Ideen und ein Spritzer Enthusiasmus

Barcamp im Unternehmen
Meeting, Konferenz oder Barcamp?  Foto: Monkey Business / Adobe Stock

Was nach einem Zeltlager klingt, ist eigentlich nichts anderes als eine neue Form der Tagung. Weil sich Barcamps in einigen wesentlichen Punkten von herkömmlichen Expertenkonferenzen unterscheiden, heißen sie auch „Unkonferenz“ oder „Ad-hoc-Nichtkonferenz“. Der Gedanke des Barcamps ist geprägt von Zuversicht und Motivation. Barcamps bauen auf Kreativität und Effizienz. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen, etwa durch berufliche Qualifikation oder Spezialisierung. Der Besuch eines Barcamps steht jedem offen, der interessiert ist.

Barcamps sind Marktplätze der Ideen. Die Teilnehmer kommunizieren auf Augenhöhe. Festgelegt werden im Voraus nur der Termin und der Veranstaltungsort. Die Organisatoren sorgen für die Infrastruktur, die Finanzierung übernehmen Sponsoren. Ansonsten gibt es bei einem Barcamp keine Agenda, keine festgelegten Referenten und kein geplantes Ergebnis. Die Hierarchien sind flach und es herrscht eine offene und lockere Atmosphäre. Dresscode und Geschäftsanzüge bleiben zu Hause. Wichtiger sind Neugier und Aufgeschlossenheit. Inhaltlich können Barcamps ohne Festlegung sein, aber auch als Themencamps spezielle Schwerpunkte setzen.

Die Idee, auf unkonventionelle Weise Wissen und Problemlösungen zu generieren, stammt aus dem Silicon Valley und von dort kommt auch das Barcamp. Der Name ist eine spielerische Variation eines anderen in Kalifornien beheimateten Events, dem Foocamp. Sowohl „foo“ wie „bar“ sind im IT-Sprech Worte für Platzhalter und Variablen. Während „foo“ als ein Akronym für „Friends of O’Reilly“ steht, einem jährlichen Camp, zu dem der Softwareentwickler und Gründer des O’Reilly-Verlages Tim O’Reilly persönlich einlädt, ist ein Barcamp für jeden offen, die spontane Übernachtung im Schlafsack – „camping“ – eingeschlossen. Das erste Barcamp fand 2005 in Palo Alto in Kalifornien statt.

Der Grundgedanke des Barcamps ist der Austausch von Ideen und Wissen. Die Veranstaltung beginnt mit einer gemeinsamen Programmplanung. Die „Sessions“ genannten Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden entstehen erst an Ort und Stelle und auf Initiative der Teilnehmer, die sie auf Whiteboards oder Pinnwänden eigenständig koordinieren. Nach dem von einem Moderator geleiteten Auftakt wird in den Sessions Wissen ausgetauscht, werden Ideen geteilt, Fragen eingebracht und Dialoge geführt. Zum Ende gibt es eine erneute Zusammenkunft aller mit einer Feedbackrunde oder Abschlussveranstaltung.

Das Barcamp ist ein Hotspot der Kommunikation. Es bietet die Möglichkeit, zu einem bestimmten Thema oder zu einem ungelösten Problem äußerst motivierte Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zu treffen und neue Konzepte und Ideen kennenzulernen. Unkompliziert entsteht ein Kontakt zu Auftraggebern, Geschäftspartnern oder Arbeitgebern. In einer Art Learning-by-doing erwirbt man im Handumdrehen Erfahrung im Sprechen und Vortragen, in der Präsentation oder im fachlichen Diskurs. Man erwirbt soziale Kompetenz im Umgang mit anderen Teilnehmern. Die Wissensvermittlung und Lösungsfindung in Barcamps geschieht besonders schnell.

Barcamps widmen sich oft Themen wie Internet, Social Media und Softwarentwicklung, aber etwa auch Gesundheit, Tourismus und Bildungsfragen. So gibt es beispielsweise BibCamp, EduCamp und CareCamp. Barcamps nutzen das Unerwartete und Ungeplante. Sie ermöglichen aktive Teilnahme, schnelle Ergebnisse und jede Menge produktive, erfreuliche und nützliche Begegnungen.

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