Der Valentinstag – recherchiert im DWDS

DWDS: Valentinstag
Valentinstag – Tag der Liebenden. Foto: unsplash.com

Der Valentinstag wird im DWDS, dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, so beschrieben:

„als Tag der Liebenden geltender, in verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen Bräuchen begangener Tag (14. Februar), der in Deutschland vor allem mit Blumengeschenken, kleinen Präsenten, Kartengrüßen o. Ä. verbunden ist“.

Tatsächlich geht der Valentinstag auf einen oder mehrere Priester mit dem Namen Valentin zurück. Vermutlich auf Valentin von Rom, der entgegen des Verbots von Kaiser Claudius II. Liebespaare kirchlich getraut haben soll. Auf Befehl von Claudius II. wurde er am 14. Februar 269 n. Chr. für dieses Vergehen enthauptet.

Im 14. Jahrhundert wurde der Märtyrerpriester dann durch ein Liebesgedicht von Geoffrey Chaucer – in dem am Sankt Valentinstag alle Vögel ihre Partner auswählen – mit romantischer Liebe assoziiert. Und später, im 18. Jahrhundert, entstand in England die Tradition, den Valentinstag zwischen Liebenden mit Blumen, Süßigkeiten und Kartengrüßen zu feiern. Diese Tradition wurde 1950 in Deutschland aufgenommen, forciert von Floristen, die am jährlichen Valentinstag stets große Umsätze verzeichnen. Nach den frostigen und umsatzschwachen Wintertagen ist das wohl eine willkommene Einnahmequelle für alle Blumenläden.

Mein Tipp für Sprachinteressierte: Für alle, die eine Wortauskunft zur deutschen Sprache digital recherchieren möchten, empfehle ich die kostenlose Nutzung des umfangreichen Wortauskunftssystems des DWDS unter www.dwds.de. Das Wörterbuch gibt Auskunft über 400000 Wörterbuchartikel, die verknüpft sind mit Angaben u.a. zu Synonymen und Antonymen, die zusätzlich mit Beispielsätzen aus den DWDS-Korpora (mit 100 Millionen Textwörtern) versehen sind. Die Bedeutung und der Gebrauch der einzelnen Wörter wird hierdurch zusätzlich veranschaulicht.

DWDS
Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache – www.dwds.de

Darüber hinaus bietet dieses Rechercheportal Informationen über die Häufigkeit der jeweiligen Wörter sowie die Häufigkeit des Vorkommens benachbarter Begriffe. Da die Korpora sowohl aktuelle Zeitungstexte als auch historische Wörterbücher wie das Deutsche Wörterbuch von Grimm oder andere historische Sprachbelege (ab 1488) zum Nachschlagen anbieten, ist das Stöbern in diesen Korpora immer sehr ergiebig. So findet man im DWDS-Textarchiv den ältesten Beleg für Valentinstag aus dem Jahr 1750. Und in Brockhaus’ Kleines-Konversationslexikon von 1906 ist nachzulesen, dass in England, Schottland und Frankreich der Valentinstag ursprünglich so begangen wurde, dass für einen noch unverheirateten Mann (Valentin) an diesem Abend durch das Los eine Valentine bestimmt wurde, mit der er das kommende Jahr ein „dienstlich-ritterliches“ Verhältnis haben sollte.

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