Die tollsten Funktionen in Excel sind die finanzmathematischen Funktionen. Wirklich, so ist es! Excel gibt damit fertige Antworten auf wichtige finanzielle Fragen, ohne die Eingabe finanzmathematischer Formeln zu brauchen. Als Einführung in die Möglichkeiten stellen wir Ihnen in diesem Beitrag die Funktionen ZW (Zukunftswert) und BW (Barwert) vor.
Zukunftswert einer einmaligen Einlage
Ihr Chef (oder Ihre Chefin) möchte sich in fünf Jahren einen neuen Firmenwagen aussuchen im Wert von 30.000 Euro. Er hat 25.000 Euro übrig und überlegt sich, diese Summe zu einem Jahreszins von 2,5 % anzulegen. Wird er damit sein Sparziel erreichen?
Gesucht ist hier der Zukunftswert der Geldanlage. Excel bietet dafür die Funktion ZW (Zukunftswert) an.
Zuerst notieren wir die benötigten Werte im Arbeitsblatt (Zellen A1 bis B4). Die Starteinlage schreiben wir als negative Zahl, weil sie hier eine Auszahlung darstellt (Chef zahlt Bank). Dann bauen wir die ZW-Formel auf, indem wir Bezug nehmen auf die Zellen in Spalte B. Geben Sie dazu in Zelle E1 =ZW( ein und klicken Sie anschließend auf die fx -Schaltfläche links der Bearbeitungsleiste. Der Excel-Funktionsassistent meldet sich mit der Maske „Funktionsargumente“.
Wir können die Funktion ZW fünf Argumente mitgeben. Die ersten zwei, Zinssatz und Periodenzahl, sind Pflichtargumente. Darauf folgt entweder eine Starteinlage, eine periodische Zahlung, oder beide. Das fünfte Argument besagt, ob die periodischen Zahlungen am Beginn (1) oder am Ende (0 oder leer) der Periode fällig sind. Achten Sie beim Ausfüllen auf die Hinweise in der unteren Hälfte der Maske.
Das Ergebnis der Formel (28.285,21 Euro) wird in der Maske bereits gezeigt. Für den Firmenwagen reicht es leider nicht.
Zukunftswert einer Reihe periodischer Zahlungen
Als Alternative untersuchen wir, ob monatliche Zahlungen in Höhe von 500 € zum gewünschten Ergebnis führen.
Wir löschen den Inhalt in Zelle B3 und erstellen eine neue Zeile für die periodische Zahlung. Außerdem müssen wir Jahreszins und Jahre in Monatszins bzw. Monate umrechnen, da es sich um monatliche Zahlungen handelt. Wir dividieren dazu den Jahreszins durch 12 und multiplizieren die Jahre mit 12. Auch die Fälligkeit stellen wir ein.
Diese Sparstrategie liefert 31.986,77 Euro. Das ist mehr, als für den Firmenwagen benötigt wird.
Achtung: Die Berechnungsweise der Monatszins mit Division durch 12 ist üblich, aber nicht exakt. Sie verursacht kleine Ergebnisunterschiede zwischen Modell 1 und 2. Wen Ihnen das stört, dann können Sie Excel den Monatszins so berechnen lassen: (1+B1)^(1/B5)-1.
Barwert berechnen
Ihr Chef will wissen, welche Summe er genau anlegen soll. Hier sind wir beim Barwert, ein Lieblingsbegriff von Investoren.
Excel bietet die Funktion BW an. Die ist ZW sehr ähnlich, nur ist der Zukunftswert jetzt ein Argument und stellt das Ergebnis die Starteinlage dar. Das Ergebnis ist negativ, weil es sich um eine Auszahlung handelt, ein Betrag der auf den Tisch gelegt werden muss.
Bei einer Starteinlage von 26.515,63 Euro wird nach fünf Jahren genau der Zielwert von 30.000 € erreicht. Das Problem ist nur, dass der Chef so viel Geld für die Starteinlage nicht hat.
Versuchen Sie selbst, mit der Funktion BW eine Lösung zu finden, wobei eine Starteinlage von 25.000 Euro gezahlt wird und dann monatliche Zahlungen folgen. Achtung: Geben Sie die monatliche Zahlung als negative Zahl ein. Eine positive Zahl würde bedeuten, dass Sie den Betrag monatlich aus dem Sparguthaben entnehmen!
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