Klein, aber oho: der Bindestrich

Er wird oft stiefmütterlich behandelt, der Bindestrich. Oft wird er einfach vergessen, einfach nicht gesetzt. Und oft wird er noch irgendwo hineingezwängt, wo er überflüssig ist und sich nicht besonders wohlfühlt. Dabei hat er wichtige Funktionen in einem Text: Er sorgt für Übersicht, hält zusammen oder zeigt an, wo eine Trennung erforderlich ist.

Der Bindestrich dient als Ergänzungsstrich bei Zusammensetzungen, wenn ein gemeinsamer Teil nur einmal genannt wird:

Hin- und Rückfahrt, Pflanzenzucht und -vertrieb, Warenein- und -ausgang

Er gliedert unübersichtliche Zusammensetzungen (Komposita) und trägt damit zur besseren Lesbarkeit bei. Komposita sollte man nur dann mit Bindestrich schreiben, wenn sie sonst unübersichtlich wären oder das Wort fremd ist:

Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung

In Komposita mit einzelnen Buchstaben wird immer ein Bindestrich gesetzt.

E-Mail (und nicht: Email!)

U-Bahn (Hier würde keiner auf die Idee kommen und „Ubahn“ schreiben.)

V-Ausschnitt, O-Beine

Das Gleiche gilt für Zusammensetzungen mit Zahlen: der 80-Jährige, 100-prozentig

Zusammensetzung, die durch ein Fugen-s verbunden sind, werden immer ohne Bindestrich geschrieben, das wäre ja sonst doppelt gemoppelt.

Qualitätsprüfung und nicht Qualitäts-Prüfung

Aber auch hier gilt wieder: Wird es unübersichtlich, darf ein Bindestrich gesetzt werden:

Versicherungs-Ombudsmann         oder: Versicherungsombudsmann
Verkaufsgesprächs-Optimierung    oder: Verkaufsgesprächsoptimierung

Weitere Tipps zum korrekten Schreiben erhalten Sie in unserem Seminar „Zweifelsfälle der deutschen Rechtschreibung„. Wir freuen uns auf Sie!

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