Im Homeoffice arbeiten – aber nachhaltig

Auch im Homeoffice an Nachhaltigkeit denken. Foto: JenkoAtaman/ stock.adobe.com
Auch im Homeoffice nachhaltig arbeiten. Foto: JenkoAtaman/ stock.adobe.com

Seit der Pandemie arbeiten viele Menschen in Deutschland im Homeoffice. Dies ist insofern schon umweltfreundlich, da bei vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Fahrtweg mit dem Auto wegfällt und dadurch auch ein Teil der eigenen CO2-Emissionen. Aber ist Homeoffice per se nachhaltig? Nicht unbedingt. Es gibt aber viele Möglichkeiten, Energie zu sparen und umweltbewusst daheim zu arbeiten. Wir zeigen Ihnen hier einige davon. 

Lieber Laptop als Desktop PC 

Nicht jede Person, die im Homeoffice sitzt, hat die Wahl, mit welchem Gerät sie daheim arbeitet. Sollten dennoch mehrere Möglichkeiten zur Auswahl stehen, bietet es sich immer an, auf den Laptop zurückzugreifen. Dieser überzeugt durch seinen geringeren Stromverbrauch. Laut der Verbraucherzentrale Energieberatung verbraucht ein Desktop PC bei bürotypischer Nutzung an einem 8-Stunden-Tag in Dauernutzung ein dreifaches mehr an Strom als ein Laptop. Aber welches Gerät man nun am Ende auch nutzt, es empfiehlt sich immer, dieses in den Ruhezustand zu versetzen, sobald man eine Pause von der Arbeit macht. 

Geräte richtig ausschalten 

Und ist der Arbeitstag im Homeoffice beendet, sollte der PC ausgeschaltet und vom Stromnetz genommen werden. Nutzt man mehrere Geräte im Homeoffice, macht es Sinn, abschaltbare Mehrfachsteckdosen zu verwenden und diese am Ende des Arbeitstages auszuschalten. Damit kann man unkompliziert Energie sparen und am nächsten Tag trotzdem wieder zügig mit der Arbeit beginnen. 

Router nachts ausschalten

Ein noch eher unbekannter Stromfresser ist der WLAN-Router sowie die WLAN-Repeater, die besonders in größeren Häusern zum Einsatz kommen. Es kann sinnvoll sein, diese nachts, wenn sie nicht mehr benötigt werden, auszuschalten. Bei einigen Modellen kann man auch programmieren, dass sich diese in der Nacht automatisch abschalten. Falls man dies nicht möchte, hilft es auch schon alle WLAN-Empfänger, wie Handys, Laptop oder Tablet, zu deaktivieren, um den Stromverbrauch des Routers zu verringern.  

Den Stromverbrauch des Laptops verringern 

Bei der Arbeit mit dem Laptop gibt es auch Möglichkeiten, Energie zu sparen und die Haltbarkeit des Geräts zu erhöhen. So empfiehlt es sich den Akku des Gerätes zu schonen, um den PC möglichst lange zu nutzen. Auch bei der Bildschirmhelligkeit ist es möglich, den Stromverbrauch zu senken. Hier gilt: Je dunkler, desto weniger Energie benötigt der Laptop. Dabei ist es sehr individuell, was angenehm ist und was nicht mehr. Ein bisschen Ausprobieren ist hier sinnvoll. 

Konferenzen ohne Kamera 

Wenn möglich, sollten Sie die Kamera bei Online-Konferenzen ausgeschaltet haben. Damit sparen Sie auf jeden Fall Energie. Aber nicht nur: In einer US-Studie wurde zu Beginn der Pandemie berechnet, wie sehr sich die CO2-Emissionen weltweit aufgrund der gestiegenen Nutzung des Internets erhöht haben. Dabei kam unter anderem heraus, dass man die CO2-Emissionen bei Online-Besprechungen bis zu über 90% senken kann, indem man die Kamera nicht nutzt. 

Tageslicht nutzen 

Bei der Wahl Ihres Arbeitsplatzes daheim ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass Sie möglichst lange am Tag ohne künstliches Licht auskommen. Gerade in den Wintermonaten wird es aber immer schwieriger, ohne eine Schreibtischlampe oder andere zusätzliche Beleuchtung auszukommen. Da empfiehlt es sich, auf Energiesparlampen oder LEDs zurückzugreifen. Im Vergleich zur herkömmlichen Glühbirne verbrauchen LEDs bis zu 80% weniger Strom. 

Welche Geräte brauche ich wirklich? 

Bevor Sie sich Ihren Arbeitsplatz daheim einrichten, stellt sich die Frage, welche Geräte man wirklich braucht. Ist ein Drucker nötig oder kann ich daheim auch papierlos arbeiten? Benötige ich für meine Aufgaben einen zweiten Bildschirm? Je nach Aufgabengebiet, sind einige Geräte sehr nützlich und müssen vor Ort sein. Doch wie bei allen Konsumentscheidungen, macht es auch hier Sinn, genau zu überlegen, was benötigt wird und was nicht. 

Grüne Suchmaschinen verwenden 

Auch Suchanfragen im Internet verursachen CO2-Emissionen.  Um dies zu kompensieren, gibt es die Möglichkeit, eine grüne Suchmaschine zu nutzen. Neben Ecosia, die wir hier auf dem Campus vorgestellt haben, hat auch der WWF eine eigene Suchmaschine entwickelt: Bei Panda Search werden die Hälfte der Werbeeinahmen an WWF-Projekte gespendet. Generell macht es Sinn, nur so viele Suchanfragen wie nötig zu stellen. Das gilt auch für das Versenden von E-Mails – besonders mit Anhängen.   

Speicherplätze ausmisten 

Dateien, die in der Cloud, auf dem Server sowie in E-Mail-Postfächern gespeichert sind, verbrauchen Strom. Auch hier ist es sinnvoll, immer wieder zu überprüfen, was noch benötigt wird und was nicht und dann richtig auszusortieren. Zudem sollten Dateien immer nur an einem Ort gespeichert werden.  

Was kann ich sonst noch tun? 

Es sind bekanntlich oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Deshalb sind hier noch paar weitere Anregungen, um beim Arbeiten daheim Energie zu sparen und umweltfreundlich zu handeln: 

  • Drucken Sie Dokumente nur, wenn es nötig ist.
  • Nutzen Sie nicht-gebleichtes Recyclingpapier.
  • Vermeiden Sie Abfall.
  • Heizen und lüften Sie richtig. Die ideale Raumtemperatur liegt übrigens zwischen 20 und 22 Grad.
  • Beziehen Sie Öko-Strom.
  • Streamen Sie Videos bei geringer Auflösung und deaktivieren Sie die Auto-Play Funktion an allen End-Geräten.

 

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