Sie vermuten es sicher schon: Diese Redewendung hat ihren Ursprung im Brauwesen. Hopfen und Malz waren seit jeher die beiden wichtigsten Zutaten bei der Herstellung von Bier. Ging etwas beim Gärprozess schief, dann waren diese beiden wertvollen Zutaten Hopfen und Malz unwiederbringlich verloren und nicht mehr zu retten. Als einprägsames Sprachbild wurde die Redewendung im Laufe der Zeit auf viele andere Begebenheiten übertragen und verbreitete sich rasch weiter.
Für Texte im beruflichen Umfeld eignet sie sich zur Warnung vor den unliebsamen Folgen einer Handlung. „Sollte unser Kunde am Ende dieses Projektes mit unserer Lösung nicht zufrieden sein, dann sind Hopfen und Malz verloren“. Dieser Satz fordert die Leser zu sorgsamer, konzentrierter Arbeit auf. Sie erkennen den Widerspruch, denn schließlich sind Hopfen und Malz Dinge, die nicht so sehr an die tägliche Arbeit, sondern eher an das wohlverdiente Bier danach erinnern. Die Redewendung sollte also mit Bedacht eingesetzt werden, wenn sie trotz der Bilder, die sie erzeugen kann, ihren warnenden Charakter behalten soll.
Des weiteren kann sie die Überzeugungsarbeit unterstützen: „Werden Sicherungsmaßnahmen nicht sorgfältig durchgeführt, liegen diese Daten offen und dann ist Hopfen und Malz verloren.“ Auch eine hoffnungslose Lage, die nicht mehr korrigiert werden kann, lässt sich mit der Redewendung einfach und zutreffend beschreiben: „Für diese Maschine sind keine Ersatzteile mehr zu bekommen, da ist also Hopfen und Malz verloren“ oder „Bis Dienstag schaffe ich das auf gar keinen Fall, dann sind Hopfen und Malz verloren“. Seit der Wiedervereinigung nimmt der Bierdurst hierzulande übrigens kontinuierlich ab und auch die Zahl der Brauereien sinkt. Hoffen wir, dass den Deutschen das Bier bald wieder besser schmeckt. Hopfen und Malz – Gott erhalt’s. Aber damit sind wir schon bei der nächsten Redewendung.
Diese Artikelserie über Redewendungen setzen wir fort. Weitere Tipps zum Texten erhalten Sie in unserem Seminar Klare Texte schreiben. Wir freuen uns auf Sie!
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