Wasserfalldiagramme dienen dazu, eine Entwicklung von Messpunkt zu Messpunkt aufzuzeigen. Diesen Diagrammtyp gibt es in Excel nicht. Dennoch ist es mit ein paar Kniffen möglich, ein Wasserfalldiagramm mit Excel zu erstellen.
So funktioniert es:
Im Prinzip handelt es sich um ein Diagramm aus gestapelten Säulen. Unter jeder farbigen Säule steht ein unsichtbar formatierter Sockel. Darauf stapeln sich gleich zwei Datenreihen: eine grüne für positive Abweichungen nach oben und eine rote für negative Abweichungen nach unten. Die Datenreihen sind so konstruiert, dass jeweils nur eine von beiden einen Wert liefert. Dadurch sieht es aus, als ob es eine einzige Reihe mit wechselnden Formatierungen wäre. Zuletzt ist eine Datenreihe mit einigen besonderen Einstellungen im Diagramm enthalten, die die Verbindungslinien zwischen den Säulen herstellt.
Ein kleines bisschen Vorarbeit
Wir benötigen eine kleine Tabelle, die unsere Daten für das Diagramm liefert. Darin werden die Ergebnisse für Dez-Jun erfasst, fast alle weiteren Daten errechnen sich daraus. Die besondere Bedeutung der Zeile „Fehler +“ erklären ich am Ende des Beitrags.
Für die Berechnungen geben Sie folgende Formeln in die vorderen Spalten ein und füllen diese nach hinten aus:
Die Diagrammsäulen
Markieren Sie in der angelegten Tabelle die Zellen A7:A9 (Beschriftungen) sowie C7:H9 (Daten) und erzeugen Sie ein gestapeltes Säulendiagramm. Mit Standardeinstellungen dürfte es wie folgt aussehen:
Im Menü „Entwurf – Daten auswählen“ sortieren Sie zunächst die Datenreihe „Sockel“ ganz nach oben, damit Sie im Diagramm unter den anderen beiden Reihen angezeigt wird. Ergänzen Sie die Daten außerdem um die Beschriftungen für die Monate.
Danach formatieren Sie die Datenreihen:
- die Datenreihe „Sockel“ ohne Füllfarbe und ohne Formkontur
- die Datenreihe „Steigerung“ grün und mit schwarzer Kontur
- die Datenreihe „Senkung“ rot mit schwarzer Kontur
Markieren Sie nacheinander das Gitternetz und die Legende und löschen die Objekte mit der Entf‑Taste.
Hier das Zwischenergebnis:
Die Verbindungslinien
Nun fügen wir über „Entwurf – Daten auswählen“ eine weitere Datenreihe ein. Wählen Sie als Werte die Daten aus der Zeile „Ergebnis“, aber nur von Jan-Mai.
Zunächst werden daraufhin neue Säulen angezeigt. Über das Kontextmenü der Datenreihe stellen Sie den Datenreihen-Diagrammtyp auf „XY“ um.
Und jetzt die besonderen, trickreichen Einstellungen: Wir machen die Datenreihe komplett unsichtbar, erzeugen aber sogenannte „Fehlerindikatoren“, die als Verbindungen zwischen unseren Säulen fungieren. Entfernen Sie im Dialogfenster für die Formatierung der Datenreihe die Linienfarbe und die Punktmarkierungen. Behalten Sie die Reihe markiert und erzeugen Sie über das Register „Layout“ die Fehlerindikatoren (am einfachsten wählen Sie sie „Standardfehler“, diese sind anschließend am leichtesten zu markieren).
Die vertikalen Indikatoren können Sie markieren und mit Entf aus dem Diagramm löschen, die horizontalen klicken Sie doppelt an und formatieren sie wie folgt:
- Anzeigerichtung: Plus, Endlinienart: ohne Abschluss
- Fehlerbetrag: benutzerdefiniert. Hier geben Sie in der Dialogbox für die positiven Fehlerwerte die Werte aus der Zeile „Fehler +“ an (von Jan-Mai) an.
- Linienart: gestrichelt
Mit der Veränderung des Fehlerbetrags in C11 zwischen 0,5 und 1 können Sie die Länge der Fehlerindikatoren-Linie bestimmen.
In unserem Seminar Microsoft Excel 2010 / 2007 – Diagramme lernen Sie spezielle Werkzeuge und Funktionen kennen, mit denen Sie Ihre vielfältigen Daten in ansprechende Diagramme umwandeln können.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar