Fotos unter Creative Commons Lizenz

Fotos für Präsentationen
Fotos aus Bilddatenbanken – mit Lizenzgebühr oder kostenfrei?  Foto: Adobe Stock

Eine Präsentation ohne Bilder ist schlichtweg undenkbar. Es ist nicht allein die viel beschworene Aussagekraft eines Bildes im Vergleich zu tausend Worten, auch Lesefreundlichkeit, Interesse und Aufmerksamkeitsspanne gewinnen durch Abbildungen ungemein. Der Fachbeitrag, die Präsentation zum Thema Cookies ist fast fertiggestellt. Doch woher ein schönes Foto nehmen?  Falls Sie nicht selbst zur Kamera greifen möchten oder Sie kein geeignetes Motiv zur Hand haben, empfiehlt sich der Bilderkauf in einem Stock-Archiv oder die Suche  nach „freien“ Fotos im Internet.

Wer hat welche Rechte am Bild?

Dass im Internet frei zugängliche Werke wie Fotos, Bilder, Grafiken, Texte oder Musik nicht automatisch auch Allgemeingut sind, ist wohl mittlerweile jedermann bekannt. Unser Urheberrecht schreibt die Nutzungsrechte allein dem jeweiligen Schöpfer zu. Er muss sie von sich aus oder auf Anfrage teilweise oder ganz abtreten, bevor ein Zweiter davon Gebrauch machen darf. Handelt es sich noch dazu um ein Foto mit einer abgebildeten Person, besitzt auch diese ein Persönlichkeitsschutzrecht, das Recht am eigenen Bild, und muss ihr Einverständnis zur Weiterverwendung geben. Dies brauchen Sie glücklicherweise in unserem Beispiel des Cookies nicht zu berücksichtigen. Eine gute Lösung sind kostenlose, CC-lizenzierte Bilder.

Was ist eine CC-Lizenz?

Creative Commons („kreatives Gemeingut“) ist eine nicht-kommerzielle, internationale Organisation, die eine Reihe von standardisierten, verständlichen Lizenzbausteinen zur Verbreitung von Kulturgut anbietet. Ein Urheber kann dazu auf sehr einfachem Wege online kostenlose Lizenzen einräumen und festlegen, wie und ob sein Werk ohne Nachfrage kopiert, verbreitet, abgewandelt, bearbeitet oder anderweitig genutzt werden darf. Sowohl Kreative als auch Lizenznehmer bewegen sich damit auf rechtlich sicherem Terrain, die Risiken von Urheberrechtsverletzungen einerseits und Abmahnungen andererseits sind minimal. Finden Sie also ein CC-lizenziertes Bild, wissen Sie genau, was Sie damit tun dürfen und was nicht.

Die derzeit aktuelle Version CC-4.0 sieht dafür vier miteinander kombinierbare Baustein-Bedingungen vor:
– Namensnennung (BY für „by“)
– kommerzielle Nutzung nicht erlaubt (NC für „non commercial“)
– keine Abwandlung, Bearbeitung (ND für „no derivatives“)
– veränderte Werke müssen unter denselben Lizenzbedingungen weitergegeben werden wie das Original (SA für „share alike“)

Aus diesen Bedingungen ergeben sich sechs mögliche CC-Lizenzen, die dann beispielsweise abgekürzt folgendermaßen aussehen:
CC BY-NC-SA 4.0, CC BY-ND 4.0 oder  CC BY 4.0.

Letztere ist die freizügigste und legt die Minimalbedingungen und Mindestangaben für Lizenznehmer fest. Diese sind verpflichtet, neben oder unter dem lizenzierten Bild
– den Urheber namentlich mit unverändertem Link seiner Urheberrechtsdaten anzugeben
– einen Link zur gültigen Lizenz beizufügen und
– zu vermerken, ob Änderungen vorgenommen wurden („bearbeitet“).
– Copyright-Hinweise im Bild dürfen selbstverständlich nicht entfernt werden.

Achtung: Die Versionsangabe ist wichtig, denn CC ändert gelegentlich die Lizenzbedingungen. Als Nutzer sind Sie im Zweifel verpflichtet, die zum Zeitpunkt der Einbindung auf Ihrer Seite gültige Lizenz nachzuweisen. Hinterlegen Sie sich am besten noch einen Screenshot Ihrer Quelle mit den erforderlichen Angaben. Dieser Tipp kann auch hilfreich sein für kostenlose und lizenzfreie Bilder von Bildagenturen und -suchmaschinen, denn auch deren Bedingungen werden laufend angepasst.

„Freie“ Bilder und Suchmöglichkeiten

Mit Creative Commons Zero (CC0) können Fotografen, Illustratoren und Komponisten auf alle denkbaren Urheberrechte (im Sinne von „keine Rechte vorbehalten“) zu verzichten. Diese Lizenzfreiheit ist rechtssicher, sofern sie tatsächlich vom wahren Schöpfer des Werkes ausgeht. Die Werke können Sie so verwenden, als wären sie frei von Urheberrechten: Sie dürfen sie frei kopieren, veröffentlichen oder zu kommerziellen Zwecken verwenden. Eine Namensnennung des Urhebers ist nicht notwendig. Daneben gibt es noch die „gemeinfreie“, sogenannte „Public Domain“, auf deren Werken keine bekannten oder erloschene Urheberrechte liegen.  Ein gewisses Restrisiko für unbekannte Rechte Dritter bleibt indes immer.

Die gezielte Suche nach CC-lizenzierten Bildern ist auf verschiedenen Wegen möglich. Alle bekannten Suchmaschinen mit Bildersuche lassen auch das Filtern nach CC-Images zu. Ebenso die bekannten Bildagenturen und zahlreiche weitere Webdienste. Hier nur eine kleine Auswahl:

CC Search
Die CC-eigene, 2019 komplett neu überarbeitete Suchmaschine soll ein universaler Zugang in die Welt der Werke mit CC-Lizenz werden, denn sie ist im Aufbau begriffen, nur in englischer Sprache und noch auf die Bildersuche von etwa 20 verschiedenen Bilderanbietern (u. a. Flickr) beschränkt: etwa 300 Millionen Bilder an der Zahl. Seit Januar 2020 steht CC Search auch als Browser-Erweiterung zur Verfügung.

Die Suche nach einem passenden Bild zum Vortrag über Cookies könnte dann als erfolgreich abgeschlossen gelten:

Frei Bilder unter CC Lizenz
Freies Foto aus Flickr unter CC0-Lizenz

Pixabay, Pexels, Unsplash
Diese sehr beliebten Anbieter arbeiten alle nach ähnlichen Mustern und bieten kostenlose, teils sehr hochwertige Bilder unter inzwischen eigenen Lizenzen.

Wikimedia Commons
Etwa 39 Millionen Bilddateien, entweder gemeinfrei oder unter CC-Lizenz, aus diversen Quellen (auch historischen Sammlungen) sind hier abgelegt.

Anleitungen und Tipps zur Entwicklung von professionellen Präsentationen erhalten Sie in unserem PowerPoint-Workshop. Wir freuen uns auf Sie!

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